Vitamine
Lange dachte man, der Körper brauche nur Eiweiße, Fette und Kohlenhydrate (Zucker), bis die Wissenschaft entdeckte, dass diese einseitige Kost zu Erkrankungen führen kann. Heute ist allgemein bekannt, dass der Körper auch auf Spuren bestimmter Stoffe angewiesen ist, um gesund zu bleiben: die Vitamine. Die Forschung hat in den letzten Jahren gezeigt, dass Vitamine noch mehr leisten: Sie können den Körper bei vielen Erkrankungen unterstützen und gewissen Alterserscheinungen vorbeugen. Wir informieren Sie, wie Sie mithilfe der Mikronährstoffmedizin eine gute Versorgung an Vitaminen erreichen und welche Krankheiten damit vermieden und behandelt werden können. Hier lesen Sie mehr über Vitamine.
Was sind Vitamine?
Vitamine sind lebensnotwendig: Unser Körper kann sie nicht selbst bilden. Deshalb müssen wir Vitamine jeden Tag mit der Ernährung aufnehmen. Sie liefern zwar keine Energie wie andere Nährstoffe, übernehmen im Körper aber zahlreiche Funktionen. Vitamine gehen zum Beispiel den Enzymen zur Hand. Enzyme sind Werkzeuge, die praktisch alle Abläufe im Organismus steuern. Deshalb spricht man bei Vitaminen auch oft von „Cofaktoren“ der Enzyme.
Mit Vitaminen Erkrankungen behandeln?
Zu den Vitaminen gehören B-Vitamine wie Vitamin B1, B12 und Folsäure. Sie sind für ein gesundes Nervensystem wichtig. Deshalb können sie die Behandlung bestimmter Nervenerkrankungen, wie Multiple Sklerose, unterstützen. B-Vitamine wirken darüber hinaus wie natürliche Schmerzmittel: Sie schaffen bei unterschiedlichen Schmerzarten Linderung, etwa bei Migräne und Menstruationsbeschwerden.
Die Vitamine A, C und E bekämpfen oxidativen Stress. Dieser entsteht durch sogenannte freie Sauerstoffradikale und schädigt die Zellen. Zu oxidativem Stress kommt es zum Beispiel bei chronischen Krankheiten und entzündlichen Erkrankungen. Die antioxidative Wirkung der Vitamine macht man sich unter anderem bei Gelenkerkrankungen wie Arthrose und Rheuma zunutze.
Auch bei altersbedingten Augen- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen (Vitamin A, Vitamin E), bei Krankheiten der Haut (Vitamin A, Vitamin C) und bei Osteoporose (Vitamin D, Vitamin K) ist der Einsatz von Vitaminen vielversprechend.
Wer ist besonders anfällig für einen Mangel an Vitaminen?
Theoretisch sind wir über die Nahrung gut versorgt. Trotzdem gibt es immer wieder Menschen mit Mangelerscheinungen. Veganer zum Beispiel können aufgrund ihrer Art der Ernährung nicht ausreichend Vitamin B12 aufnehmen, da das Vitamin hauptsächlich in tierischen Lebensmitteln steckt.
Einige Personengruppen haben dagegen einen erhöhten Bedarf an Vitaminen. Ältere Menschen brauchen zum Beispiel mehr Vitamin D und K, Schwangere und Stillende mehr Folsäure, Vitamin D und Vitamin B12. Auf eine ausreichende Vitaminversorgung müssen auch insbesondere chronisch Kranke achten – zum Beispiel Menschen mit Reizdarmsyndrom oder Zöliakie (Glutenunverträglichkeit).
Wenn bestimmte Medikamente eingenommen werden (wie die Anti-Baby-Pille, Mittel gegen Diabetes (Metformin) oder Säureblocker (PPI)), kann das darüber hinaus eine Unterversorgung begünstigen.
Eine ausreichende Vitaminversorgung ist unabdingbar
Um optimal mit Vitaminen versorgt zu sein, sollten Sie auf eine ausgewogene Ernährung achten: Obst, Gemüse und tierische Lebensmittel wie Milchprodukte und fettreiche Seefische sind zum Beispiel gute Quellen. Zur Behandlung von Erkrankungen und Mangelerscheinungen sind aber meist höhere Mengen an Vitaminen nötig, die über die Ernährung oft nur schwer erreicht werden können.
Einen möglichen Mangel an Vitaminen zu erkennen, ist nicht immer leicht. Es gibt aber bestimmte Anzeichen, die darauf hindeuten. Bei manchen Vitaminen ist auch eine Laboruntersuchung sinnvoll, um zum Beispiel den Vitamin-D-Status zu untersuchen.