Akne ist eine entzündliche Hauterkrankung, unter der vor allem Jugendliche und junge Erwachsene leiden. Sie tritt vorwiegend im Gesicht, auf Brust (Dekolleté) und am Rücken auf – an Stellen, an denen viele Talgdrüsen sitzen. Bestimmte Mikronährstoffe können hier wirkungsvoll eingreifen. Erfahren Sie, welche Vitamine und weitere Wirkstoffe gegen Akne helfen, die Talgproduktion regulieren und das Abheilen fördern.
Ursachen und Symptome
Wie entsteht Akne?
Winzige Talgdrüsen der Haut produzieren das natürliche Hautfett (Sebum oder Talg). Es schützt die Haut und hält sie geschmeidig. Wenn diese Drüsen zu viel Talg produzieren und Hornzellen den Ausgang verschließen, staut sich das Hautfett im Hautfollikel. Es bildet sich ein schwarzer Pfropf, der die Talgdrüse verstopft – sogenannte Mitesser.
Werden diese verstopften Drüsen zusätzlich noch von Bakterien (Propionibacterium acnes) besiedelt, reagiert der Körper darauf mit einer Entzündung. Dann bilden sich Pusteln, Pickel und eitrige Knoten. Besonders im Gesicht sind Pickel und Mitesser sehr störend.
In der Medizin wird die Hauterkrankung als „Acne vulgaris“ bezeichnet. Es gibt aber verschiedene Formen davon.
Ursachen von Akne
Viele Faktoren tragen zur Entstehung der Akne bei, wie fettige Haut, die Veranlagung und Hormone. Betroffen sind häufig Jugendliche während der Pubertät, da sich ihre Hormone neu einstellen müssen. Besonders die männlichen Geschlechtshormone (Androgene) stimulieren die Talgdrüsenaktivität. Tritt Akne bei erwachsenen Frauen und Männern auf, sind daran oft unverträgliche Pflegeprodukte oder Reizstoffe beteiligt. Auch Veränderungen des Lebensstils oder der Gewohnheiten, Medikamente, Ernährung oder Stress können Ursachen sein oder den Schweregrad erhöhen. Selbst Umweltfaktoren wie Luftfeuchtigkeit und UV-Strahlung nehmen darauf Einfluss.
Grundsätzlich wird der Hauttyp durch die erbliche Veranlagung bestimmt: Die Größe und Aktivität der Talgdrüsen, eine Überproduktion von Hautfetten, die Porengröße und damit die Anfälligkeit für unreine Haut werden vererbt. Familienstudien und Zwillingsstudien bestätigen, dass Akne familiär gehäuft auftritt.
Ob die Ernährung Mitesser und Pickel beeinflusst, lässt sich nicht eindeutig belegen. Aktuelle Studien zeigen allerdings, dass sich eine gesunde Ernährung positiv auf die Talgproduktion auswirkt. Die Ernährung sollte nur wenig Kohlenhydrate, Zucker und Weißmehl enthalten − also einen niedrigen glykämischen Index haben. Auch der Verzehr von gesättigten Fetten sowie Transfetten aus Milch und Fleisch scheint mit Akne in Zusammenhang zu stehen: Sie heizen die Talgproduktion an.
Info
Akne durch die Pille? Das ist möglich: Hormonelle Verhütungsmittel beeinflussen unter Umständen das Hautbild. Selbst bei erwachsenen Frauen kommt es mitunter zu Akne. Ruft die Antibabypille Akne hervor, sollte der Arzt ein anderes Präparat mit Antiandrogenen wählen. Die Hormonveränderung nach Absetzen der Pille kann ebenfalls Akne auslösen.
Erscheinungsformen der Akne
Man kennt verschiedene Akneformen:
- Bei Acne comedonica verstopfen Talg und Hornzellen nur den Talgdrüsengang und weiten ihn auf. Hier bilden sich Mitesser (Komedonen), aber keine roten Entzündungsherde.
- Bei Acne papulopustulosa werden die zunächst geschlossenen Mitesser durch Bakterien besiedelt. Es kommt zu einer roten Entzündung mit Pusteln und Papeln sowie Eiterpickeln.
- Acne conglobata zeigt sich durch besonders starke und tiefgehende Entzündungen mit Knoten. Durch die Gewebezerstörung hinterlässt diese Form Aknenarben. Die Narben bleiben dauerhaft.
Ziele der Behandlung
Klassische Therapie gegen Akne – gibt es Aknetabletten?
Bei leichter Akne und Mitessern kann es ausreichen, eine Hautpflege für unreine Haut anzuwenden. Dabei ist es wichtig, hochwertige Produkte zu wählen, die keine Reizstoffe enthalten.
Tipp
Zur Reinigung des Gesichts und Dekolletés sollten Aknepatienten Produkte verwenden, die speziell für unreine Haut bei Akne entwickelt wurden. Bei der Vielzahl an Produkten auf dem Markt ist eine gute professionelle Beratung in der Apotheke oder im Kosmetikstudio wichtig.
Spezielle chemische Peelings durch einen Experten lösen den Schmutz und abgestorbene Hautschüppchen (Fruchtsäurepeeling). Zudem gibt es Hausmittel gegen Pickel wie Heilerde, Teebaumöl oder Apfelessig und Gesichtsmasken mit Fruchtsäuren. Diese sind aber für eine Therapie ausgeprägter Akne unzureichend. Einige Mittel wie Teebaumöl könnten empfindliche Haut reizen und die Akne verschlimmern – vor allem, wenn die Haut entzündet ist.
Bei ausgeprägten Formen sollte man einen Arzt aufsuchen. Die Therapie zielt darauf ab, mehrere der auslösenden Faktoren gleichzeitig zu beeinflussen. Je nach Schweregrad wird die Akne äußerlich oder innerlich behandelt.
Äußerlich angewendete Medikamente gegen Akne:
- Um die Verhornung zu lösen und die Fettproduktion zu hemmen, werden direkt auf den betroffenen Stellen Cremes, Gele oder Lösungen mit speziellen Vitamin-A-Abkömmlingen verwendet, zum Beispiel Adapalen (Differin®), Isotretinoin (Isotrex®) und Tretinoin (Airol®).
- Desinfizierend wirken Gels und Waschlotionen mit den Wirkstoffen Benzoylperoxid (Acnefug®), Azelainsäure und Zink (Aknederm®): Sie töten Bakterien ab und lindern daher die Entzündung. Daneben gibt es Antibiotika zum Auftragen auf die Haut wie Erythromyzin (etwa Aknemycin® Plus) oder Clindamycin (etwa Basocin® Aknegel).
Innerlich angewendete Medikamente gegen Akne (Aknetabletten):
Eine einzige Tablette gegen alle Aknearten gibt es noch nicht. Die Therapie der Akne erfordert meist eine Kombination von mehreren Medikamenten, die sich in ihrer Wirkung unterstützen:
- Antibiotikatabletten bekämpfen Akne von innen, beispielsweise Doxycyclin (wie Doxy-M-ratiopharm® und Doxyderma®) oder Clindamycin (wie Clindastad®, ClindaHEXAL®).
- Auch Vitamin-A-Abkömmlinge (Retinoiden) können als Weichkapseln (Isoderm®) eingenommen werden.
- Bei jungen Frauen werden auch Hormone eingesetzt, zum Beispiel die antiandrogene Antibabypille (wie Valette®, Yasmin®).
Akne kann heilen, die Narben allerdings nicht. Es gibt aber erste Maßnahmen für die Entfernung und Behandlung von Narben im Gesicht. Diese zählen allerdings nicht zur Standardbehandlung.
Ziele der Mikronährstoffmedizin: Aknebehandlung von innen
Viele Vitamine unterstützen den Stoffwechsel der Haut. Mikronährstoffe eignen sich deshalb dazu, eine klassische Aknebehandlung zu unterstützen. Mithilfe von Vitaminen und Mineralstoffen lassen sich die Talgproduktion reduzieren, entzündliche Prozesse stoppen sowie die Heilung fördern:
- Zink wirkt antibakteriell.
- Probiotika stärken die Hautbarriere über einen gesunden Darm.
- Omega-3-Fettsäuren und Gamma-Linolensäure verringern wahrscheinlich entzündliche Hautstellen.
- Pantothensäure unterstützt die Wundheilung.
- Antioxidantien senken oxidativen Stress in der Haut.
- Vitamin A lindert Entzündungen.
Das Aknemedikament Isotretinoin verursacht häufig einen Mangel an B-Vitaminen. Dieser kann im Rahmen der Mikronährstoffmedizin durch die gezielte Einnahme ebenfalls behoben werden. Darüber hinaus reduzieren Probiotika die Nebenwirkungen einer antibiotischen Aknebehandlung.
Behandlung mit Mikronährstoffen
Zink gegen Akne und Pickel: Es lindert die Entzündung
Wirkweise von Zink
Zink hat antibakterielle, talgregulierende und antientzündliche Eigenschaften. Fehlt es, ist die Abwehr schwächer. Zink ist nicht nur am Kollagenaufbau und an der Wundheilung beteiligt, es regelt auch die Verhornung und Fettproduktion der Haut. Vermutlich haben Aknepatienten geringere Zinkwerte im Blut. In Studien beobachteten Forscher einen Zusammenhang mit der Schwere der Erkrankung.
Zink könnte gegen milde und leicht entzündliche Formen der Akne helfen, wenn es allein oder in Kombination mit anderen Aknemitteln eingesetzt wird: In einer hochwertigen Studie wurde es mit einem Antibiotikum verglichen (Tetrazyklin). Rund 330 Patienten nahmen drei Monate lang 30 Milligramm Zink ein oder das Antibiotikum. Die Entzündungen, Papeln und Pusteln gingen in beiden Gruppen zurück, wenngleich das Antibiotikum in der Therapie bessere Effekte erzielte. Darüber hinaus bestätigen Autoren einer Übersichtsarbeit die Wirkung von Zink bei Akne.
Zink ist als verträgliches und preisgünstiges Aknemittel einen Versuch wert. Die Wirksamkeit ist wahrscheinlich gleichwertig oder etwas schwächer als die von Tetrazyklinen. Der Vorteil ist jedoch, dass sich Zink auch dann einsetzen lässt, wenn die Bakterien gegen das Antibiotikum resistent sind.
Dosierung und Einnahmeempfehlung von Zink
Die Behandlung von Akne mit Zinkpräparaten zum Einnehmen sollte drei Monate lang erfolgen. Dabei empfehlen Mikronährstoff-Experten meist 20 bis 30 Milligramm Zink.
Nach den drei Monaten sollte die Dosis gesenkt werden, denn Zink kann auf Dauer überdosiert werden. Ideal sind dann 10 bis 15 Milligramm pro Tag.
Zinkpräparate sind am verträglichsten, wenn sie zu einer Mahlzeit eingenommen werden.
Zink: zu beachten in der Schwangerschaft und Stillzeit, bei Erkrankungen und Medikamenteneinnahme
In der Schwangerschaft und Stillzeit sollte Zink ab einer Dosierung von 15 Milligramm nur in Rücksprache mit dem Frauenarzt eingenommen werden.
Auch Personen mit einer schwachen Nierenfunktion sollten auf Zink verzichten. Geschwächte Nieren können es nicht vollständig ausscheiden, sodass die Blutspiegel steigen würden.
Zink kann bestimmte Medikamente binden, was sie unwirksam macht: Dazu gehören Antibiotika (Gyrasehemmer und Tetrazykline wie Ciloxan®, Norfluxx® oder Supracyclin®) und Osteoporose-Medikamente (Bisphosphonate, zum Beispiel Fosamax®, Bonefos®, Didronel®). Betroffen sind auch Chelatbildner wie Penicillamin (Metalcaptase®). Es sollte ein Einnahmeabstand von mindestens zwei Stunden eingehalten werden.
Probiotika: Eine gesunde Darmflora lindert Pickel & Co.
Wirkweise von Probiotika
Der Darm hat eine grundlegende Wirkung auf den Hautstoffwechsel. Er reguliert nicht nur die Nährstoffversorgung, sondern auch die Hautbarriere oder das Immunsystem. Daneben beeinflusst der Darm die Belastung durch entzündliche Botenstoffe und damit das Entzündungsgeschehen der Haut.
Probiotika sind Präparate mit gesundheitsförderlichen Bakterien. Ihre positive Wirkung auf Hauterkrankungen wurde mehrfach in Studien untersucht. Forscher fanden heraus, dass Probiotika bei einer gestörten Darmflora die Dauer einer Aknebehandlung verkürzen. Daneben wirkte sich die Einnahme von Laktobazillen und Bifidobakterien positiv auf die Barrierefunktion der Haut aus: Lactobacillus acidophilus senkt auf der Haut und im Darm den pH-Wert. Damit schafft der Keim eine Umgebung, in der sich die meisten schädlichen Keime nicht vermehren.
Die Einnahme von Probiotika verbesserte in ersten Studien nicht nur die Barrierefunktion der Haut, sondern auch die Hautfeuchtigkeit sowie die entzündlichen Hautstellen deutlich. Eine Kontrolle mit einem Scheinmedikament fehlte allerdings, sodass noch weitere Studien nötig sind, um die Wirkung zu beweisen.
Insgesamt sind Probiotika jedoch eine Erfolg versprechende und nebenwirkungsarme Behandlungsalternative. Es liegen viele Hinweise vor. Sie können jede Aknebehandlung begleiten.
Dosierung und Einnahmeempfehlung zur Behandlung von Probiotika
Probiotische Bakterien können in Form von Lebensmitteln, Tabletten oder Pulver aufgenommen werden. Empfehlenswert sind Laktobazillen und Bifidobakterien sowie die Hefe Saccharomyces boulardii gegen Akne. Generell ist die Anzahl der Bakterien in Nahrungsergänzungsmitteln höher als in Lebensmitteln. Deshalb empfehlen Mikronährstoff-Experten Präparate.
Wirksam sind Probiotika nur, wenn sie über eine Milliarde lebensfähige Bakterien enthalten (1 bis 20 x 109 koloniebildende Einheiten). Sie müssen regelmäßig und über längere Zeit ergänzt werden. Die Wirkung lässt schnell nach, wenn die Bakterien wieder abgesetzt werden.
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Tipp
Auch bestimmte Ballaststoffe (Präbiotika) haben eine Wirkung. Sie dienen den gesundheitsförderlichen Bakterien im Darm als Nahrung und unterstützen ihre Vermehrung. Vorstudien zeigen: Bei Aknepatienten, die täglich 30 Gramm ballaststoffreiche Getreideflocken zu sich nahmen, besserte sich das Hautbild.
Wegen ihrer ergänzenden Wirkung empfehlen Mikronährstoff-Experten meist zusätzlich präbiotische Ballaststoffe – zum Beispiel 20 bis 30 Gramm resistente Dextrine oder resistente Stärke pro Tag.
Probiotika: zu beachten bei Erkrankungen und Medikamenteneinnahme
Einige probiotische Bakterien bilden möglicherweise Histamin im Darm – zum Beispiel Lactobacillus casei, Lactobacillus delbrueckii ssp. Bulgaricus, Lactobacillus reuteri, Lactococcus lactis und Enterococcus faecium. Sie könnten bei einer Histaminintoleranz Beschwerden hervorrufen.
Bei Schwerkranken, frisch Operierten und sehr alten Personen sowie Menschen mit stark geschwächtem Immunsystem sollte eine Probiotika-Einnahme durch den Arzt kritisch abgewogen werden. Patienten mit zentralen Venenzugängen (wie bei einer Chemotherapie), Herzklappenerkrankungen oder Kurzdarmsyndrom sollten keine Probiotika bekommen.
Antibiotika dürfen nicht gleichzeitig mit Probiotika eingenommen werden. Andernfalls würden Antibiotika die probiotischen Bakterien abtöten. Halten Sie einen Einnahmeabstand von zwei bis drei Stunden ein.
Omega-3-Fettsäuren und Gamma-Linolensäure lindern Akne
Wirkweise von Omega-3-Fettsäuren und Gamma-Linolensäure
Zentrales Ziel der Aknebehandlung ist es, entzündliche Vorgänge zu stoppen und den Fettstoffwechsel zu regulieren. Ein Ungleichgewicht lebenswichtiger Fettsäuren steht mit Hautproblemen wie Akne in Zusammenhang:
- Omega-3-Fettsäuren können den Entzündungsprozess stoppen. Die Omega-3-Fettsäure Eicosapentaensäure (EPA) aus Fischöl hemmt darüber hinaus die Talgproduktion. Linolensäure aus Pflanzenölen verbessert die Barrierefunktion der Haut. Ist im Talg zu wenig davon enthalten, wird eine bakterielle Hautinfektion begünstigt.
- Gamma-Linolensäure ist eine hochwertige ungesättigte Omega-6-Fettsäure, die aus Borretschöl oder Nachtkerzenöl gewonnen wird. Bei Aknepatienten ist der Gehalt an Gamma-Linolensäure (GLS) im Hautfett deutlich reduziert. Die Fettsäure lindert Entzündungen und verbessert allgemein das Hautbild. Deshalb könnte Nachtkerzenöl bei Akne helfen und die Therapie mit Medikamenten unterstützen.
Bei entzündlichen Erkrankungen ist das richtige Verhältnis von Omega-3- zu Omega-6-Fettsäuren wichtig. Eine kleine hochwertige Studie zur Aknetherapie liegt bereits vor: Bei Betroffenen mit milden bis mäßigen Aknesymptomen zeigten Forscher, dass sich entzündliche und nicht entzündliche Hautschäden durch Omega-3-Fettsäuren und Gamma-Linolensäure besserten. Die Behandlung wurde zehn Wochen lang durchgeführt. Nebenwirkungen traten dabei nicht auf. Auch eine Übersichtsarbeit weist darauf hin, dass Omega-3-Fettsäuren vermutlich bei entzündlichen Hauterkrankungen wie Akne helfen können.
Weitere Untersuchungen sind allerdings notwendig, um klare Beweise zu haben. Vermutlich wird das Ansprechen auf die Therapie auch durch die Gene mitbestimmt. Als sanfte Behandlung sind diese Fettsäurekombinationen jedoch einen Versuch wert.
Dosierung und Einnahmeempfehlung von Omega-3-Fettsäuren und Gamma-Linolensäure
Zur Behandlung der Akne wird empfohlen, täglich 1.500 bis 2.000 Milligramm Omega-3-Fettsäuren sowie 300 bis 400 Milligramm Gamma-Linolensäure einzunehmen, zum Beispiel in Form von Kapseln oder als Öl. Die Omega-3-Fettsäuren sollten am besten aus Fisch- oder Algenöl stammen, da dieses EPA und Docosahexaensäure (DHA) enthält. Als Quelle für Gamma-Linolensäure ist Nachtkerzenöl ideal.
Präparate mit Fettsäuren nimmt man am besten zum Essen ein, da sie so gut aus dem Darm ins Blut gelangen.
Tipp
Gerade bei Fischölen mit empfindlichen langkettigen Omega-3-Fettsäuren (EPA und DHA) ist es wichtig, auf eine gute Qualität zu achten: Hochwertige Präparate enthalten gereinigtes Öl, wodurch Schadstoffe und andere unerwünschte Rückstände entfernt werden.
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Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren im Labor bestimmen lassen
Ob man gut mit entzündungshemmenden Fettsäuren versorgt ist, kann im Blut bestimmt werden. Diese Untersuchung kann vor allem bei schweren Akneformen sinnvoll sein. Der Omega-3-Index gibt an, wie viele der Fettsäuren in den Membranen der roten Blutzellen Omega-3-Fettsäuren sind. Er wird in Prozent angegeben und sollte über acht liegen.
Der Normwert für Gamma-Linolensäure liegt bei über 4 Milligramm pro Liter Blutserum. Für eine gute Versorgung sollte er idealerweise zwischen 10 und 30 Milligramm pro Liter liegen.
Fettsäuren: zu beachten in der Schwangerschaft und Stillzeit, bei Erkrankungen sowie Medikamenteneinnahme
Schwangere und Stillende sollten die Einnahme von Gamma-Linolensäure mit dem Arzt absprechen. Bislang gibt es wenige Untersuchungen. Alternativ können sie Omega-3-Fettsäuren wählen.
Auch bei Epilepsie und Schizophrenie sollte die Therapie mit Gamma-Linolensäure abgesprochen sein – vor allem, wenn Medikamente eingesetzt werden (Phenothiazine wie Fluphenazin (Lyogen®)). Zu Beginn der 1980er-Jahre wurde Gamma-Linolensäure mit Krampfanfällen und schizophrenen Symptomen in Verbindung gebracht.
Menschen mit einer akuten Leber-, Gallen- oder Bauchspeicheldrüsenentzündung sollten keine Omega-3-Fettsäuren einnehmen.
Bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen könnten Herzrhythmusstörungen (Vorhofflimmern) häufiger auftreten, wenn mehr als 1.000 Milligramm Omega-3-Fettsäuren pro Tag eingesetzt werden. Betroffene sollten die Dosis mit dem Arzt oder Mikronährstoff-Experten besprechen. Er kann das Risiko abwägen und den Omega-3-Index kontrollieren.
Möglicherweise senken Omega-3-Fettsäuren den Blutzucker. Daher sollten Diabetiker, die Medikamente einnehmen, ihre Werte zu Beginn häufiger kontrollieren, um eine Unterzuckerung zu vermeiden. Eventuell ist eine Anpassung der Medikamentendosis nötig.
Omega-3-Fettsäuren und Gamma-Linolensäure könnten blutverdünnend wirken. Daher sollten Personen mit Blutgerinnungsstörungen auf die Einnahme verzichten. Vor Operationen sollte mit dem Arzt besprochen werden, ob Präparate sicherheitshalber abgesetzt werden müssen.
Wenn Sie Blutverdünner einnehmen, sollte der Arzt die Mikronährstofftherapie überwachen. Betroffen sind beispielsweise Acetylsalicylsäure (Aspirin®), Heparin (Clexane®), Phenprocoumon (Marcumar®), Warfarin (Coumadin®) sowie neue orale Antikoagulanzien, zum Beispiel Apixaban (Eliquis®) und Rivaroxaban (Xarelto®).
Mittel gegen Akne: Pantothensäure unterstützt die Heilung
Wirkweise von Pantothensäure
Pantothensäure (Vitamin B5) wird in der Mikronährstoffmedizin zur Unterstützung der Wundheilung eingesetzt, so auch bei Akne. Ihre antibakteriellen und hautpflegenden Eigenschaften sind gut erforscht; zudem reguliert sie den Fettstoffwechsel der Haut und repariert Hautzellen. Bewährt hat sich Pantothensäure auch als Schutz für die Barrierefunktion der Haut.
Kleine, teils hochwertige Studien berichten über Erfolge bei der Einnahme von hoch dosierter Pantothensäure in der Aknebehandlung. Pantothensäure konnte die Anzahl der Pickel und die Entzündung im Gesicht deutlich reduzieren. In einer der Studien wurden 41 Personen auf zwei Gruppen aufgeteilt und für zwölf Wochen behandelt. Die eine Gruppe bekam hoch dosierte Pantothensäure, die andere ein Scheinmedikament.
Insgesamt stehen die Beweise durch weitere und größere hochwertige Studien noch aus. Hoch dosierte Pantothensäure ist jedoch ein klassisches Aknemittel in der Mikronährstoffmedizin und kann versucht werden.
Dosierung und Einnahmeempfehlung von Pantothensäure
Meist empfehlen Mikronährstoff-Experten, mit einer Dosis von 250 bis 500 Milligramm zu beginnen. Bessern sich die Beschwerden nicht, können 2.000 bis 4.000 Milligramm versucht werden. Diese Dosierung wurde auch in Studien eingesetzt. Die Behandlung sollte bis zu drei Monate erfolgen und kann durch Pantothensäure-haltige Cremes von außen unterstützt werden.
Anschließend muss die Dosis wieder gesenkt werden. Nach der Pantothensäure-Therapie können dauerhaft 10 bis 20 Milligramm Pantothensäure pro Tag ergänzt werden.
Die Einnahme erfolgt zu den Mahlzeiten mit etwas Flüssigkeit. Idealerweise wird die Tagesdosis in zwei bis vier Einzeldosen über den Tag verteilt eingenommen.
Tipp
Häufig empfehlen Mikronährstoff-Experten ein Kombinationspräparat, das auch andere B-Vitamine enthält wie Biotin und Niacin. Das Präparat sollte den täglichen Bedarf von 40 Mikrogramm Biotin sowie von rund 15 Milligramm Niacin decken. Auch diese Vitamine sind wichtig für eine gesunde Haut, da sie die Zellteilung und damit Reparaturprozesse unterstützen.
Allerdings muss man bei Vitamin B12 aufpassen: Wenn es überdosiert wird, könnte es vor allem bei Frauen die Aknesymptome verschlimmern. Dies wurde in Einzelfällen für eine sehr hohe Dosierung ab 5.000 Mikrogramm Vitamin B12 gezeigt. Zum Vergleich: Der tägliche Vitamin-B12-Bedarf liegt bei 4 Mikrogramm.
Pantothensäure: zu beachten in der Schwangerschaft und Stillzeit
Die Einnahme hoch dosierter Pantothensäure muss in der Schwangerschaft und Stillzeit mit dem Arzt abgesprochen werden. Es liegen keine Daten zur Sicherheit vor.
Antioxidantien helfen bei der Entzündungskontrolle
Wirkweise von Antioxidantien
Oxidativer Stress wird als eine der möglichen Ursachen und Verstärker von Akne angesehen. Er schädigt die Wände in den Haarfollikeln, sodass sie leichter reißen. Der Körper reagiert mit einer Entzündung. Dabei werden auch die Hautfette oxidiert, sodass sie dickflüssiger werden. Diese Hautfette fördern Entzündungen noch weiter und verstopfen die Poren. Auch die Produktion von Hornzellen steigt bei oxidativem Stress. Dann werden die Talgporen vermehrt verschlossen.
Aknepatienten haben deutlich weniger Antioxidantien wie Vitamin E, Selen und Zink im Blut. Antioxidantien entgiften freie Radikale und könnten die Symptome lindern:
- Die Einnahme von Vitamin E und Selen besserte den Hautzustand bei Akne. Das zeigt eine Vorstudie. Die Probanden hatten am Anfang eine schwache Antioxidantienabwehr.
- Laut einer ersten hochwertigen Studie reduzierte auch Selen allein Akne bei einer Hormonstörung (polyzystisches Ovarialsyndrom).
- Hinweise liegen ebenfalls vor für Kombinationen aus unter anderem Vitamin E, C, Beta-Carotin und Coenzym Q10 sowie für Vitamin E mit Zink (und Lactoferrin).
- Forscher schlussfolgerten in einer Übersichtsarbeit, dass auch Grüntee mit seinem Wirkstoff Epigallocatechingallat (EGCG) bei Akne helfen könnte. Innerlich angewendet, verringert Grüntee-Extrakt die Zahl entzündlicher Akneherde leicht.
Es gibt sehr viele Studien, die zeigen, dass Antioxidantien entzündliche Zustände dämpfen, wie Gelenksentzündungen oder Ekzeme. Bewiesen ist die Wirkung speziell bei Akne noch nicht eindeutig. Es könnte sich jedoch lohnen, Antioxidantien zu ergänzen – besonders als Kombination, da sie sich in ihrer Wirkung unterstützen.
Dosierung und Einnahmeempfehlung von Antioxidantien
Für eine gute Versorgung mit Antioxidantien empfehlen Mikronährstoff-Experten meist ein niedrig dosiertes Kombinationspräparat. Sinnvoll sind pro Tag zum Beispiel:
- 20 bis 40 Milligramm Vitamin E (aus 8 Tocopherolen und Tocotrienolen)
- 100 bis 150 Milligramm Vitamin C
- 50 bis 70 Mikrogramm Selen
- 50 bis 100 Milligramm Grüntee-Extrakt
Empfehlenswert ist die Einnahme zur Mahlzeit: Gerade fettlösliche Antioxidantien wie Vitamin E können im Darm nur gut aufgenommen werden, wenn Fett vorhanden ist. Grüntee-Kapseln sollten für eine gute Verträglichkeit immer zum Essen eingenommen werden.
Info
Antioxidantien können zudem in Form von Cremes direkt auf der Haut angewendet werden. Teils fanden Forscher so auch eine bessere Wirkung, zum Beispiel bei Grüntee-Extrakt. Positive Ergebnisse liegen auch für Vitamin C und Resveratrol vor. Bei Resveratrol kommen zur antioxidativen Wirkung noch antibakterielle Effekte hinzu. Wenn es äußerlich angewendet wird, wirkt es gegen das Aknebakterium Propionibacterium acnes. Daneben hemmt es die Teilung der Hornzellen. Lassen Sie sich am besten von einem Experten oder in der Apotheke beraten.
Laboruntersuchungen zum Gesamt-Antioxidantien-Status und Selen
Bei Akne kann es sinnvoll sein, die Versorgung mit Antioxidantien zu bestimmen. So kann man einen Mangel feststellen und gezielt gegensteuern. Die Messung kann je nach Methode unterschiedlich sein. Daher gelten zur Beurteilung des antioxidativen Status die Angaben des jeweiligen Labors.
Daneben sind beispielsweise viele Menschen nicht ausreichend mit Selen versorgt. Selen wird am besten im Vollblut bestimmt. Liegen die Werte unter 100 Mikrogramm pro Liter, besteht ein Selenmangel. Über 150 Mikrogramm pro Liter sollten die Werte nicht steigen.
Antioxidantien: zu beachten in der Schwangerschaft und Stillzeit sowie bei Erkrankungen und Medikamenteneinnahme
Schwangere und Stillende sollten keinen Grüntee-Extrakt einnehmen. Bislang fehlen Studien zur Unbedenklichkeit. In der Schwangerschaft und Stillzeit werden Vitamin-C-Dosierungen bis 110 Milligramm empfohlen. Höhere Mengen sollte man mit dem Arzt absprechen.
Da Vitamin C die Eisenaufnahme verbessert, sollten Menschen mit einer Eisenspeicherkrankheit (Hämochromatose) Vitamin C nur unter ärztlicher Aufsicht einnehmen.
Patienten mit Nierenerkrankungen müssen bei Mineralstoffen wie Selen vorsichtig sein und mit dem Arzt sprechen: Durch eine eingeschränkte Nierenfunktion kann die Ausscheidung vermindert sein.
Bei einer Lebererkrankung und der Einnahme von Grüntee-Extrakt sollte Rücksprache mit einem Arzt gehalten werden. In seltenen Fällen ist eine Erhöhung der Leberwerte ab 800 Milligramm Grüntee-EGCG möglich.
Zu hohe und zu niedrige Selenwerte könnten das Risiko für Diabetes beeinflussen. Ohne Blutkontrolle beim Arzt sollten Menschen mit hohem Diabetesrisiko und bestehendem Diabetes daher kein Selen einnehmen.
Grüntee-Extrakt blockiert die Aufnahme von einigen Arzneiwirkstoffen im Darm. Dazu gehören der Betablocker Bisoprolol (wie Bisoprolol®) oder der Blutdrucksenker Nifedipin (wie Adalat®). Es sollten zwischen der Einnahme der Medikamente und Grüntee-Extrakt mindestens vier Stunden liegen.
Antioxidantien könnten eine Chemotherapie beeinflussen. Sie sollten deshalb bei Krebs grundsätzlich nur nach Absprache mit dem Arzt eingenommen werden.
Vitamin A gegen Akne: Reduktion der Talgproduktion
Wirkweise von Vitamin A
Vitamin A hat wichtige Funktionen für die Wundheilung, Reifung der Hautzellen, Verhornung und Regeneration. Darüber hinaus braucht es der Körper für eine gute Immunfunktion in der Haut. Vitamin A hilft auch dabei, die bakterielle Hautbesiedelung zu regulieren. Ähnlich wirken Vitamin-A-Abkömmlinge wie Retinsäure. Sie wird üblicherweise in der klassischen Aknebehandlung eingesetzt. Dazu gibt es verschreibungspflichtige Medikamente in Form von Cremes oder Tabletten (wie Isotretinoin). Geringe Mengen an Retinsäure entstehen aber auch im Körper aus dem Vitamin A der Nahrung.
In alten Vorstudien gibt es Anhaltspunkte, dass sehr hoch dosiertes Vitamin A (Retinol) bei Akne helfen könnte (ab 7.000 Mikrogramm). Allerdings ist die Studienlage nicht ausreichend für einen Beweis und der Nutzen wird diskutiert. Vitamin A ist ein fettlösliches Vitamin. Deshalb kann es sich im Körper einlagern und schnell überdosiert werden. Hoch dosiertes Vitamin A sollte keinesfalls ohne Rücksprache mit einem Arzt oder Mikronährstoff-Experten eingesetzt werden.
Insgesamt ist Vitamin A bei Akne aber wichtig und es sollte kein Mangel vorliegen. Neuere Studien zeigen, dass Aknepatienten oft unterversorgt sind und ein Mangel die Pickel verschlimmern könnte. Um einem Mangel vorzubeugen, sind geringe Dosierungen ausreichend.
Dosierung und Einnahmeempfehlung von Vitamin A
Gut versorgt ist man mit 400 bis 800 Mikrogramm Vitamin A pro Tag. Daher empfehlen Mikronährstoff-Experten bei Akne zur Basisabsicherung ein niedrig dosiertes Kombinationspräparat. Dieses enthält optimalerweise auch andere Antioxidantien. Vitamin A wirkt ebenfalls antioxidativ. Für eine gute Aufnahme im Darm sollte Vitamin A zum Essen eingenommen werden.
Werden schon Medikamente mit Retinsäure angewendet (wie Isotretinoin), sollte die Einnahme von Vitamin A mit dem Arzt abgesprochen werden, um eine Überversorgung zu vermeiden.
Expertenwissen
Zur Behandlung von Akne wurden in Vorstudien 7.500 bis 30.000 Mikrogramm Vitamin A pro Tag erfolgreich getestet. Die Therapie sollte so lange erfolgen, bis die Erkrankung unter Kontrolle ist, oder für maximal drei Monate.
Laut einer Studie ist eine Hochdosis-Therapie mit 50.000 Mikrogramm bei Akne möglich. Da der sicherere Höchstwert (Upper Level) 3.000 Mikrogramm beträgt, ist bei höherer Dosierung eine Überwachug nötig. Unerwünschte Wirkungen beschränkten sich in der genannten Studie auf Hautirritationen, wie extrem trockene Haut. Weitere sind bekannt: Möglich ist eine Beeinträchtigung der Leberfunktion. Bei schwereren Lebererkrankungen wie Fettleber oder Leberzirrhose sollten keine hohen Vitamin-A-Dosierungen gegeben werden. Dies könnte den Krankheitsprozess fördern. Bei Fettstoffwechselstörungen, Diabetes mellitus und metabolischem Syndrom muss die Vitamin-A-Therapie abgebrochen werden, wenn sich die Werte verschlechtern. Bei Personen mit Gicht und Nierenschwäche ist hoch dosiertes Vitamin A nicht geeignet. Bei Frauen muss eine Schwangerschaft ausgeschlossen sein, denn eine Vitamin-A-Therapie ist dann kontraindiziert. Bei Osteoporose können sich bereits 1.500 Mikrogramm negativ auf die Knochendichte auswirken.
Außerdem sind Wechselwirkungen mit Medikamenten möglich. Mehr dazu erfahren Sie im Text zu Vitamin A.
Vitamin A im Labor untersuchen lassen
Im Rahmen einer hoch dosierten Vitamin-A-Therapie sollte der Blutspiegel kontrolliert werden. So kann der Arzt oder Mikronährstoff-Experte mögliche Nebenwirkungen rechtzeitig verhindern. Vitamin A (Retinol) wird im Serum bestimmt, dem flüssigen Anteil ohne Blutkörperchen. Als normal gelten für Frauen 40 bis 70 Mikrogramm und für Männer 42,5 bis 83 Mikrogramm pro Deziliter Blut.
Bei Einnahme geringer Dosierungen muss der Vitamin-A-Spiegel nicht bestimmt werden. Die Messung kann sich jedoch lohnen, da so ein Mangel erkannt und gezielt ausgeglichen werden kann.
Vitamin A: zu beachten in der Schwangerschaft
Die Einnahme von Vitamin A sollte in der Schwangerschaft mit dem Arzt abgesprochen sein, damit es nicht überdosiert wird. Zu viel Vitamin A in der Schwangerschaft verursacht Fehlbildungen. Der Arzt kann die Situation bewerten, denn dabei muss man auch die Menge aus der Nahrung berücksichtigen.
Dosierungen auf einen Blick
Mikronährstoffempfehlung pro Tag bei Akne | |
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| Vitamine |
Vitamin A | 400 bis 800 Mikrogramm (µg) (nur unter ärztlicher Kontrolle: 7.000 bis 50.000 Mikrogramm) |
Pantothensäure | für 3 Monate: 250 bis 4.000 Milligramm (mg) danach: 10 bis 20 Milligramm |
Vitamin E | 20 bis 40 Milligramm |
Vitamin C | 100 bis 150 Milligramm |
| Spurenelemente |
Zink | für 3 Monate: 20 bis 30 Milligramm danach: 10 bis 15 Milligramm |
Selen | 50 bis 70 Mikrogramm |
| Weitere Stoffe |
Omega-3-Fettsäuren | 1.500 bis 2.000 Milligramm |
Gamma-Linolensäure | 300 bis 400 Milligramm |
Probiotika | 1 bis 20 Milliarden (1 bis 20 x 109) koloniebildende Einheiten (KBE) |
Grüntee-Extrakt | 50 bis 100 Milligramm |
Sinnvolle Laboruntersuchungen
Sinnvolle Laboruntersuchungen bei Akne im Blut | |
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Normalwerte | |
Vitamin A (Serum) |
|
Selen (Vollblut) | 120 bis 150 Mikrogramm pro Liter (µg/l) |
Omega-3-Index (Erythrozyten) | über 8 Prozent (%) |
Gamma-Linolensäure (Serum) | 10 bis 30 Milligramm pro Liter (mg/l) |
Zink (Vollblut) | 4 bis 7,5 Milligramm pro Liter |
Unterstützung von Medikamenten mit Mikronährstoffen
Isotretinoin: Wirkung verbessern, Nebenwirkungen minimieren
Das Akne-Arzneimittel Isotretinoin (Aknenormin®, Isoderm®) kann Nebenwirkungen verursachen. Dazu gehören Hautreizungen, Magen-Darm-Beschwerden und Muskelschmerzen. Mikronährstoffe könnten einige davon verringern und die Wirkung des Medikaments verbessern.
- Antioxidantien: In einer Studie hatten Aknepatienten durch die Einnahme von Vitamin C, Coenzym Q10, Traubenkern-Extrakt und Vitamin E mit Isotretinoin weniger Hautrötungen und trockene Haut. Auch kann eine Behandlung mit Isotretinoin oxidativen Stress verursachen und die Leber schädigen, da es zu einer Abnahme des Vitamin-E-Spiegels führt. Durch die Einnahme von Vitamin E lässt sich gegensteuern.
- B-Vitamine: Bei langer Einnahme von Isotretinoin droht ein Mangel an Vitamin B12 und Folsäure. Dieses Defizit kann das Risiko für Bewegungsstörungen steigern und den Homocysteinwert erhöhen. Erhöhtes Homocystein ist an der Entstehung von Gefäßerkrankungen beteiligt.
- Omega-3-Fettsäuren: Unter langanhaltender Therapie mit Isotretinoin können die Fettwerte im Blut ansteigen. Dieser Effekt könnte sich durch die Einnahme von Omega-3-Fettsäuren etwas dämpfen lassen.
Mikronährstoff-Experten empfehlen deshalb begleitend zur Isotretinoin-Therapie eine Basisabsicherung mit Antioxidantien (insbesondere 20 bis 40 Milligramm Vitamin E), B-Vitaminen (2 bis 5 Mikrogramm Vitamin B12, 200 bis 400 Mikrogramm Folsäure) sowie 1.000 bis 1.500 Milligramm Omega-3-Fettsäuren.
Bei Antibiotikaeinnahme den Darm mit Probiotika schützen
Antibiotika bekämpfen krank machende Bakterien. Sie wirken jedoch auch gegen die guten Bakterien, die für die Darmgesundheit wichtig sind. Probiotika sind Präparate, die gesundheitsförderliche Bakterien enthalten. Sie verhindern, dass sich die falschen Darmkeime nach einer antibiotischen Therapie vermehren und Durchfall auslösen.
Laut Studien sind vor allem Laktobazillen und die Hefe Saccharomyces boulardii gegen Durchfall wirksam. Sinnvoll Ist eine Dosierung von 1 bis 20 Milliarden (1 bis 20 x 109) koloniebildende Einheiten. Achten Sie auf einen Einnahmeabstand von zwei bis drei Stunden zwischen Antibiotikum und Probiotikum, damit das Antibiotikum nicht direkt gegen das Probiotikum wirkt.
Dosierungen auf einen Blick
Mikronährstoffempfehlung bei Einnahme von Medikamenten pro Tag | |
---|---|
Isotretinoin | |
Vitamin B12 | 2 bis 5 Mikrogramm (µg) |
Folsäure | 200 bis 400 Mikrogramm |
Vitamin E | 20 bis 40 Milligramm (mg) |
Omega-3-Fettsäuren | 1.000 bis 1.500 Milligramm |
Antibiotika | |
Probiotika | 1 bis 20 Milliarden (1 bis 20 x 109) koloniebildende Einheiten (KBE) |
Zusammenfassung
Akne entsteht durch ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren: Talgüberproduktion und Verhornung, verstopfte Talgdrüsen, Bakterien und Entzündungen. Mitesser, Pickel und Narben im Gesicht sind die Folgen. Einige Medikamente helfen gegen Pickel. Mikronährstoffe wirken sanfter und können daher eine Alternative oder Ergänzung sein. Sie hemmen Entzündungen und regulieren den Hautstoffwechsel.
In der Mikronährstoffmedizin werden Vitamine, Spurenelemente, Fettsäuren und Antioxidantien gegen Akne eingesetzt: Zink wirkt auf vielen Ebenen und fördert zum Beispiel die Körperabwehr, bekämpft Bakterien und verbessert den Hautzustand. Vitamine A reguliert unter anderem die Verhornung und Talgproduktion. Pantothensäure fördert die Wundheilung und unterstützt ein gesundes Hautbild.
Omega-3-Fettsäuren und Gamma-Linolensäure regulieren die Zusammensetzung des Hautfettes sowie die Entzündungsneigung. Antioxidantien schützen vor Entzündungsschäden und normalisieren den Haushalt der Hautfette. Daneben verbessert ein gesunder Darm das Hautbild: Probiotika sorgen für ein gesundes Bakterienaufkommen.
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